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Dietmar Zembrot - Trilux: "Den Wandel gestalten"

Steckbrief
Dietmar Zembrot (Jahrgang 1962) ist Diplomingenieur für Elektrotechnik mit der Fachrichtung Lichttechnik. Er absolvierte sein Studium an der TU Karlsruhe und kann inzwischen auf über 20 Jahre Erfahrung in der Lichtbranche zurückblicken. Er war neun Jahre als Leiter Forschung und Entwicklung in verschiedenen Bereichen der professionellen Beleuchtung tätig, davon 5 Jahre mit gleichzeitiger Führung des Produktmanagements.Insgesamt drei Jahre war er in der Geschäftsführung eines Produktionsunternehmens innerhalb eines Konzernverbundes, in dem er dazu fünf Jahre die Gesamtverantwortung für den Bereich Marketing in einem führenden internationalen Leuchtenunternehmen übernahm. Dort war er auch fünf Jahre lang Mitglied der Geschäftsleitung. Er war dazu auch Mitglied im Aufsichtsrat und Verwaltungsrat verschiedener Konzerngesellschaften.Seit November 2008 ist er Geschäftsführer der Trilux GmbH & Co. KG in Arnsberg mit den Marken Trilux, BAG, ICT, Oktalite und RSL. In der Trilux-Gruppe ist er international verantwortlich für den Bereich Marketing, Forschung & Entwicklung und Produktion.

Wir stehen hier am Standort von RSL in St. Augustin, der Sonderleuchtenspezialist gehört seit Ende letzten Jahres zur Trilux-Gruppe. Welchen Platz hat RSL darin gefunden?

D. Zembrot: RSL steht als Marke seit jeher für Qualität und hohe Fertigungstiefe, und daher sind die Leuchten, die hier entstehen, nicht Varianten von Standardprodukten, sondern individuelle Produkte in kleinen Auflagen. Hier sehen wir die Stärke von RSL als Ergänzung zu unseren anderen Konzernfirmen.

Wir sehen RSL dabei aber nicht beschränkt als „Konzerndienstleister“, sondern als selbständig am Markt agierendes Unternehmen, das seine Stärken auch in anderen Projekten oder zusammen mit anderen Leuchtenunternehmen einbringen kann.

Wie sehen Sie die Trilux-Gruppe international aufgestellt?

D. Zembrot: Wir sind international breit aufgestellt, allerdings mit einem deutlichen Fokus auf Europa. Hier wachsen wir beispielsweise in Osteuropa stark. Potenzielle Märkte tun sich für uns auch im Nahen Osten auf, wo wir bereits einige interessante Projekte machen konnten. Durch unsere Kompetenz in elektronischen Bauteilen, die wir in Asien herstellen, verzeichnen wir in diesem Marktsegment gutes Wachstum in Asien – hier sind wir direkt am Markt.


Die LED nimmt in der öffentlichen Diskussion schon den dominierenden Teil der Lichttechnik ein. Welchen Umsatzanteil macht die LED momentan bei Trilux tatsächlich?

D. Zembrot: In den letzten Monaten hat die technische Entwicklung dem Umsatz zu neuer Dynamik verholfen. Bei der Innenbeleuchtung ist der Umsatzanteil sicher noch einstellig, in der Außenbeleuchtung aber bereits zweistellig. Hier sehen wir großes Entwicklungspotenzial durch die starke technische und auch preisliche Verbesserung der LED-Produkte.


Wie wird sich der Umsatz mit LED-Produkten Ihrer Einschätzung nach in den nächsten Jahren entwickeln?

D. Zembrot: Das werden in den kommenden Jahren sicher 25%, wobei wir die Entwicklung der aktuellen Lichttechnik nicht aus den Augen lassen werden.

Sie haben vor Kurzem einen Lizenzvertrag mit Philips geschlossen. In welchen Bereichen Ihres Programms erhoffen Sie sich dadurch Impulse?

D. Zembrot: Im Großen und Ganzen ist der Vertrag die eigentlich überall notwendige gegenseitige Anerkennung der Rechte und Patente. Die enge Zusammenarbeit mit Philips verschafft uns Sicherheit bei der Abwicklung vieler Dinge. Und dazu ermöglichen diese es in ganz pragmatischer Weise, uns auf die wichtigen Dinge bei der Entwicklung zu konzentrieren, nämlich die Bedürfnisse unserer Kunden. Wenn wir uns dabei noch mit Rechtsstreitigkeiten herumschlagen müssten, wäre das fatal.


Gibt es durch die Lizenzierung eine stärkere technische Bindung an Philips?
D. Zembrot: Nein, wir werden uns weiter dort bedienen, wo wir die größten Vorteile für unsere Produkte und unsere Kunden sehen, uns dabei aber auf die die Top-Anbieter der LED-Technik konzentrieren.

Ein Blick in die Zukunft: Japanische und koreanische Technologiekonzerne treten durch die LED-Technologie in den Markt ein – wo sehen sie die signifikantesten strukturellen Veränderungen?
D. Zembrot: Vor allem sind das Unternehmen mit einer anderen Unternehmenskultur; Unternehmen, die durch die Halbleitertechnik bereits höhere Geschwindigkeiten in der Produktentwicklung und all ihren Prozessen gewöhnt sind. Man wird in den kommenden Jahren sehen, ob sich diese höhere Geschwindigkeit als Vorteil erweist. Bisher ist es so gewesen, dass die Wissensvermittlung für die Lichttechnik Zeit braucht – ich nenne da nur das Stichwort DALI. Es gibt viele Beteiligte beim Bau und in der Gebäudetechnik, und hier die Vorteile neuer Technik zu zeigen, braucht seine Zeit.


Ein Wort zur Lichtplanung: Trilux wurde bei der architektonischen Lichtplanung in der Vergangenheit weniger wahrgenommen. Wie hat sich das in den letzten Jahren verändert?
D. Zembrot: Da muss ich erst einmal entschieden widersprechen. Zum einen hatte Trilux den Planer immer im Fokus, und auch der Planer hat schon immer mit Produkten und Lichttechnik von Trilux gearbeitet, das aber eher in technisch geprägten Projekten. Die gegenseitige Wahrnehmung war daher schon immer da, sie hat vielleicht nur nicht so von außen sichtbar im Vordergrund gestanden.
Unsere Kompetenz in der Lichttechnik hat uns in der Vergangenheit interessant gemacht, und das tut sie auch weiter. Unser Angebot für die Planer ist in den letzten Jahren konsequent ausgebaut worden, nicht zuletzt durch Zukäufe wie RSL, durch die beispielsweise eine höhere Individualität möglich wird.

Wie sehen Sie die zukünftige Bedeutung der Berufsgruppe Lichtplaner für den Lichtmarkt?
D. Zembrot: Die komplexen Projekte, die über Lichtplaner abgewi-ckelt werden, haben eine hohe Strahlkraft für den Markt. Solche Planungen kann man als Leitlinie für andere Projekte sehen. Gleichzeitig werden in Zukunft LEDs komplexere Produkte und Lichtlösungen ermöglichen, die mehr Planung verlangen. Daher hat die Berufsgruppe der Lichtplaner eine hohe Bedeutung für uns.



Herr Zembrot, vielen Dank für das Gespräch.

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Fotos: Christoph Meinschäfer

Aloys Fischer GmbH - www.trilux.de

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