Die Herstellung der smarten Schaltungen erfolgt in einem effizienten, mehrstufigen Prozess: Zuerst werden Kupferfolien mittels Laminierung mit den Polyurethanfolien verbunden. Bei einem anschließenden Strukturierungsschritt entstehen die Leiterbahnen; die Haftung ist hierbei sehr gut. Die beschichteten Folien werden dann durch konventionelles Thermoformen in die gewünschte Form gebracht.
"Die Folien sind unempfindlich gegen die üblichen Ätz- und Belichtungsverfahren", sagt Covestro-Folienexperte Wolfgang Stenbeck. "Man kann die formbaren elektronischen Systeme auch direkt auf Textilien auflaminieren, wie im Fall des leuchtenden Kleids." Die Fertigungstechnologie wurde im Rahmen verschiedener, von der EU-Kommission geförderter Projekte entwickelt, darunter Stella und Terasel.
Ziel ist es, so genannte 2,5-dimensionale elektronische Schaltungen kostengünstig mit Hilfe herkömmlicher Formverfahren herzustellen. Die frei geformten Bauteile lassen sich nahtlos in energieeffiziente Elektronikkomponenten integrieren. Sie können mit Standardausrüstungen der Leiterplattenindustrie verarbeitet werden und sind auch für Anwendungen bei höheren Stromstärken oder Spannungen geeignet. Die smarten Schaltungen erfüllen noch eine Reihe weiterer Kundenwünsche und eignen sich deshalb für Anwendungen in verschiedenen Branchen.
Die Terasel-Technik ermöglicht auch die Fertigung modularer Teile für den Autoinnenraum, in die bereits alle Funktionen integriert sind. Das reduziert die Komplexität bei der Montage und senkt die Kosten sowie die Zeitdauer bis zur Markteinführung. Damit ist auch der Weg frei für neue Beleuchtungskonzepte im Autointerieur und in Gebäuden, wo Designer und Architekten LEDs genau dort positionieren können, wo sie am meisten gebraucht werden.
In der Unterhaltungselektronik unterstützen die smarten Schaltungen den Trend zur weiteren Miniaturisierung von Bauteilen: Sie können direkt in die äußere Hülle von Produkten eingebettet werden. Die "Stretchable Circuit Board" (SCB) genannte Technologie zur Herstellung dehnbarer elektronischer Schaltungen wurde bereits zuvor im Rahmen des europäischen Stella-Projekts entwickelt.
Federführend waren dabei das Fraunhofer-Institut für Zuverlässigkeit und Mikrointegration (IZM) und die Technische Universität Berlin. Die beschichteten TPU-Folien können wiederholt bis zu 60 Prozent gedehnt werden, einmalig sogar bis zu 300 Prozent.
Weitere Details sind auf der Kunststoffmesse K 2016 vom 19. bis 26. Oktober in Düsseldorf zu sehen. Covestros Stand befindet sich in Halle 6, Stand A 75.
Covestro auf der K 2016 - www.k2016.covestro.com
Fraunhofer-Institut für Zuverlässigkeit und Mikrointegration (IZM) - www.izm.fraunhofer.de
Terasel - www.terasel.eu