Lichtplanung Landesgartenschau Hemer 2010

zurück zum Artikel
Das Gelände der Landesgartenschau besteht aus verschiedenen Bereichen, welche von den Gästen in erster Linie bei Tag besucht werden, da die Gartenschau mit Einbruch der Dunkelheit ihre Tore schließen wird. Einige Bereiche werden jedoch im Rahmen der Nachnutzung auch während der Dunkelstunden eine  weiterführende Funktion erhalten. DIAL ist mit der Lichtplanung dieser Bereiche beauftragt worden.
Forumsplatz
Der ehemalige Exerzierplatz des Kasernengeländes wird zum neuen Zentrum der Landesgartenschau. Hier finden Märkte, Open-Air Konzerte und verschiedene Veranstaltungen statt. Diese Funktion des Platzes, welche auch nach der Gartenschau Bestand haben wird, wird durch ein einzigartiges Beleuchtungskonzept unterstrichen.

Die beleuchteten Fassaden der Kasernengebäude rahmen den Platz und bilden so eine Kulisse für das Geschehen. Die Lichtfarbe ist dabei kühl gehalten. Die vor den Fassaden angeordneten Bäume werden mit einer warmweißen Lichtfarbe über Bodeneinbauleuchten beleuchtet. Der Kontrast zwischen Natur (Stammbeleuchtung) und Architektur (Fassadenbeleuchtung) wird durch die Verwendung unterschiedlicher Lichtfarben bewusst hervorgehoben.

Durch die beleuchteten vertikalen Flächen im Blickfeld des Besuchers sorgt DIAL für eine Steigerung der Wahrnehmung des Platzes.

Himmelsleiter

Die „Himmelsleiter“ verbindet als zentrale Achse den Forumsplatz mit dem Jübergturm. Diese Achse soll auch in der Nachtwirkung aus der Ferne wahrgenommen werden können. Auch hier greift DIAL zu einer unkonventionellen Methode. Die Beleuchtung erfolgt mittels Mastleuchten, welche durch den Einsatz eines Rillenglases die lineare Ausleuchtung der Treppe ermöglichen. Ziel ist eine präzise Ausleuchtung der Stufen und die Vermeidung von Streulicht, welches zur ungewollten Aufhellung der Umgebung führen würde.

Die Himmelsleiter wird von 6 Podesten mit Brüstungen aus Corteenstahl unterteilt. Die Brüstungen sind mit Auslaserungen stilisierter Gräser versehen. Durch die Hinterleuchtung dieser Aussparungen sorgt das Beleuchtungskonzept für eine außergewöhnlich filigrane Auflockerung der geradlinigen Achse.
Jübergweg
Der Jübergweg verbindet ebenfalls den Forumsplatz mit dem Jübergturm. Während die Himmelsleiter die direkte Verbindung zum Turm in Form einer Treppe darstellt, ist der Jübergweg ein im zick-zack verlaufender Waldweg ohne Stufen.

Durch die permanente Richtungsänderung des Besuchers  werden immer wieder neue Blicke auf den Turm ermöglicht.

Im Bereich des Jübergweges werden vereinzelt flankierende Bäume mit einer Beleuchtung versehen. Dabei werden engstrahlende  Leuchten in 6 – 8 Metern Höhe am Baumstamm befestigt und so nach unten ausgerichtet, dass das Streiflicht die Borke des Stamms beleuchtet. Durch dieses interessante Beleuchtungskonzept wirkt die Struktur der Rinde sehr plastisch.

Auch hier sorgt die Beleuchtung der Vertikalen dafür, dass für den Besucher immer wieder neue spannende Blickbeziehungen aufgebaut werden und die Tiefe des Waldes auch bei Dunkelheit wahrgenommen werden kann.

Dieses Konzept ist in ähnlicher Weise bereits im Jahre 2004 im Rahmen der Beleuchtung des „Loher Wäldchens“ in Lüdenscheid  von DIAL umgesetzt worden und erfreut sich seither großer Beliebtheit.

Jübergturm

Der Jübergturm ist ein Aussichtsturm, welcher am Endpunkt der Himmelsleiter angeordnet ist. Der Turm wurde vom Stuttgarter Architekturbüro Birk und Heilmeyer entworfen und erreichte beim Gestaltungswettbewerb der Sparkassen Stiftung den 3. Platz.

Die Beleuchtung des Turmes erfolgt über engstrahlende Bodeneinbauleuchten, welche kreisförmig um den Turm angeordnet sind und die Holzkonstruktion mittels Streiflicht beleuchten.

Auch beim Turm ist die Wahrnehmung der Vertikalen ein entscheidendes Kriterium, um die gewünschte Fernwirkung in Form einer „Landmarke“ erreichen zu können.


Newsletter

Das Neueste von
HIGHLIGHT direkt in Ihren Posteingang!