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Ausgezeichnete Multiplikatoren

„Wir sind stolz, dass unsere Bemühungen mit dieser Auszeichnung nun eine ganz besondere Wertschätzung erfahren“, freute sich bei der Preisverleihung am vergangenen Mittwoch in Berlin Bürgermeister Franz Holtgrewe. Laudator Norbert Portz vom Städte- und Gemeindebund hob vor allem die hohe Multiplikatorenwirkung, die von dem Geseker Projekt ausgehen wird, hervor: „Die hohe Energieeinsparung wird sich herumsprechen und viele andere Gemeinden zu ähnlichen Maßnahmen animieren.“
Technische Tradition
Energieeinsparung in der Straßenbeleuchtung hat in Geseke Tradition: „Seit 1984 arbeiten wir konsequent an der Minderung des Energieverbrauchs in diesem speziellen Bereich“, erklärt hierzu Kämmerer Franz Hoof. Seither setzt Geseke auf Trilux-Außenleuchten „Wir haben es geschafft, den Verbrauch von rund 1,4 Millionen Kilowattstunden auf 700.000 Kilowattstunden pro Jahr zu senken.“ Besonders bemerkenswert an dieser Zahl: Im selben Zeitraum stieg die Anzahl der Lichtpunkte im Stadtgebiet von rund 1.700 auf gut 2.600. Ein weiterer Meilenstein in der Steigerung der Effizienz ist das Projekt, für das die Stadt jetzt ausgezeichnet wurde.
Mit Hilfe einer modifizierten Straßenbeleuchtung sollen weitere Einsparungen realisiert werden. Hierzu hat sich die Stadtverwaltung kompetente Partner ins Haus geholt. Zum einen werden die Leuchten mit moderner Technologie, die eine deutliche Reduzierung des Energieverbrauchs bei besserer Lichtausbeute ermöglicht, umgerüstet: „Möglich macht dies ein speziell auf diesen Leuchtentyp zugeschnittener Umrüstsatz“, erklärt Torsten Erk von der Werksvertretung Wolfgang Balg des Arnsberger Leuchtenherstellers Trilux. „Zurzeit sind in den Leuchten in dem entsprechenden Straßenzug jeweils zwei 70 Watt Lampen eingesetzt, künftig reduzieren wir auf einmal 100 Watt.“

Energieeffizienz ist für das Arnsberger Unternehmen seit jeher ein wichtiges Thema: „Neben der Forschung an besonders effizienten Optiken und energiesparenden elektronischen Komponenten setzten wir außerdem auf eine durchdachte und für jeden Einsatzbereich individuell angepasste Lichtplanung“, so Erk, der in der Auszeichnung eine Bestätigung der professionellen Zusammenarbeit aller Beteiligten sieht.
Multiplikatoren
Neben den lichttechnischen Komponenten aus Arnsberg kommt zusätzlich das Beleuchtungsmanagementsystem Minos zum Einsatz: „Bisher beschränkt sich die Möglichkeit der Steuerung von kompletten Straßenbeleuchtungsanlagen auf das Einschalten am Abend und das Ausschalten am Morgen“, erklärt hierzu Andreas Ahmann, Geschäftsführer beim der Firma. IMD GmbH, die für die Systemintegration verantwortlich ist „Durch die separate Ansteuerung jedes einzelnen Lichtpunkts können einzelne Straßenzüge künftig gedimmt oder auch abgeschaltet werden.“

In der Praxis könnten somit zum Beispiel Straßen, die an Wochenenden schwach frequentiert werden, auf ein Minimum an Lichtstärke eingestellt  werden, womit sich eine sofortige Reduzierung der Energiekosten einstellt. Ein weiteres Beispiel wäre die Schaltung an Hand des Mondkalenders: „In sommerlichen Vollmondnächten benötigen wir nicht die volle Leistung der Leuchten, so kann auf diese Weise ebenfalls Energie eingespart werden“, erläutert Ahmann.

Die gesammelten Informationen laufen alle auf einem zentralen Rechner beim Stromanbieter RWE auf. Von hier aus werden auch etwaige Abschaltungen und das Dimmen gesteuert und überwacht. „Mit Hilfe der Umrüstung und dem Einsatz des  Managementsystems erreichen wir eine Energie- und Kostenreduzierung von rund 40 Prozent“, erklärt Gunnar Löhr von der RWE Westfalen-Weser-Ems-Netzservice GmbH, die seit 2007 bereits eine entsprechende Pilotanlage in Geseke betreibt: „Die Anlage läuft seit ihrer Installation komplett störungsfrei und spart richtig Geld.“ Mehr noch: Dank der ausgeklügelten Technologie lassen sich nachträglich weitere Module an die Leuchte anbauen: „Die Palette reicht von ansteuerbaren Parkleitsystemen über beleuchtete Werbetafeln bis hin zu Steckdosen mit Abrechnungssystemen zum Aufladen von Elektroautos“, so Löhr.
Für die Zukunft gerüstet
Kompatibel ist dieses System übrigens auch für künftige Modernisierungen, aber das ist noch Zukunftsmusik: „Erst wenn sich die LED im Massenmarkt etabliert hat, werden wir die Lampe gegen die dann effizientere Technologie austauschen“, so Löhr. „Mit dem Managementsystem plus der kommenden LED-Generation sind wir noch effizienter als die LED ohne dieses Managementsystem. Das ist heute hochgradig innovativ und wird mit dieser Technik noch in vielen Jahren der Gemeinde Geseke zu hohen Gewinneinsparungen in der Straßenbeleuchtung verhelfen!“
Franz Holtgrewe ist mit der vorhandenen Lösung sehr zufrieden: „Wir haben hier seriöse und praxistaugliche, bewährte Technologie eingesetzt und Partnern aus der Region den Vorzug gegeben“; so Gesekes Bürgermeister nach der Preisübergabe. „Das tolle Zusammenspiel aller Beteiligten verdient eigentlich noch mal einen eigenen Pokal.“ Neben dem schicken Pokal darf er sich übrigens außerdem über einen Scheck freuen, über dessen Höhe sich das Bundesministerium am Mittwoch noch nicht äußerte. Ist dieser in Geseke angekommen, wird die Umsetzung des Projekts zeitnah folgen.
http://www.geseke.de
http://www.rwe.de
http://www.imd-gmbh.net
http://www.trilux.de
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