Aloys Fischer - Fischer Leuchten: "Synergien schaffen"

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Steckbrief
Alois Fischer (Jahrgang 1967) ist gebürtiger Arnsberger, aufgewachsen
in Sundern. Er ist liiert und hat zwei Kinder. Er hat an der TU Berlin sowie der Ecole Nationale de Ponts et Chaussees in Paris Wirtschaftsingenieurwesen mit Fachrichtung Maschinenbau studiert und mit dem Titel Diplom-Ingenieur abgeschlossen. 1995 ist er in den Familienbetrieb Aloys Fischer GmbH eingetreten und hat seit 1998 die Geschäftsführung der Aloys Fischer GmbH und der Hugo Honsel GmbH inne.
Die Historie von Fischer Leuchten beginnt 1951 mit der Gründung in Sundern. Die Wurzeln der Hugo Honsel Gmbh gehen bereits in das Jahr 1833 zurück, in dem der Kaufmann Noa Wolff eine Metallwarenfabrik errichtete und darin unter anderem Zubehör für Kerzenleuchter herstellte. Seit 1924 im Besitz der Gebrüder Honsel übernahmen 1959 Aloys Fischer und Johannes Schulte-Lohgerbersen. die Firma und gliederten sie als Tochtergesellschaft ein, die aber in ihren wirtschaftlichen Entscheidungen eigenständig blieb.

An der Aloys Fischer GmbH halten heute neben Alois Fischer (50 %) Johannes Schulte-Lohgerber und Elisabeth Jung jeweils 25 % der Anteile. Über die Aloys Fischer GmbH sowie die Tochterfirmen Hugo Honsel GmbH, F.L.I. GmbH (gegründet 2003) und Fischer Living Hongkong (gegründet 2008) bedient die Firmengruppe alle Distributionsbereiche für dekoratives Licht.

Herr Fischer, Sie haben gerade große Investitionen in den Standort Arnsberg getätigt. Ihr neuer Showroom ist zur Lichtwoche fertig geworden, weitere neue Hallen entstehen hier in Arnsberg-Neheim.

A. Fischer: Für uns war die Entscheidung, unsere Standorte hier zusammenzulegen, ein großer Schritt. Die Fertigung von Fischer Leuchten in Sundern bestand seit sechzig Jahren, die Fertigung von Honsel hier geht sogar bis ins 19. Jahrhundert zurück.

Allerdings sind die Anforderungen gerade an die Logistik heute sehr hoch, und da bot sich die einmalige Gelegenheit, den Standort hier zu erweitern. Der hier ansässige Spediteur ging in die Insolvenz, und das bot die Möglichkeit, den bestehenden Standort von Honsel Leuchten zum gemeinsamen zu machen und entsprechende Synergien zu heben. Das war auch in Krisenzeiten kalkulierbar.

Für einen Mittelständler ist eine solche Aufgabe allerdings sicher nicht ganz ohne?

A. Fischer: Es ist eher eine Herkulesaufgabe, die unser gesamtes Team mit viel Einsatz bewältigt hat. Aber wir sind im Plan. Zur Lichtwoche sind die Ausstellungsräume hier fertig, für die wir die vorhandenen Gebäude von Honsel aufgestockt haben.

Die Hallen folgen, Büroräume werden im Sommer bezogen. Wir haben hier beispielsweise sechs promovierte Physiker und Chemiker, die sich mit Oberflächen beschäftigen, und dazu Lichttechniker, die sich konkret mit deren Anwendungen in der Leuchtenindustrie beschäftigen.


Wie nimmt die Kundschaft den Umzug auf?
 

A. Fischer: Insgesamt sehr positiv. Trotz der Zusammenlegung, die einiges an Synergien für uns schafft, bleiben die operative Führung und der Vertrieb von Fischer und Honsel wie bisher eigenständig. Ein großer Vorteil ist, dass man die Vielfalt der Sortimente nun auf 1.700 m² gemeinsam erleben kann.



Stichwort Lichtwoche: Wie beurteilen Sie die diesjährige Veranstaltung?

A. Fischer: Unsere Erwartungen haben sich gut erfüllt. Wir hatten unsere wichtigen Kunden vor Ort und konnten die neuen Produkte und Konzepte präsentieren. Durch mehr Teilnehmer ist aber die Verweildauer der Kunden bei einem Anbieter etwas geringer geworden – so jedenfalls die Beobachtung bei uns.

Nicht nur allgemein, auch hier in ihrem Showroom ist der Trend zu mehr LED deutlich zu sehen. Wie bewerten Sie das?


A. Fischer: Hier sehe ich eine weitere Verstärkung des schon existierenden Trends. Auch unsere Entscheidung, in eine wohnliche Lichtfarbe von 3.000 K zu investieren, hat sich voll ausgezahlt. Die Kunden honorieren, dass die Lichtfarbe der Leuchten der gewohnten Lichtfarbe beispielsweise aus Halogenlampen entspricht.
Im Zuge des Glühlampenverbots hat auch die Kompaktleuchtstofflampe an Bedeutung zugenommen. Wie entwickelt sich dieses Segment?
A. Fischer: Nach diesem Zwischenhoch, das bis etwa Ende 2009 anhielt, ist die sogenannte Energiesparlampe wieder in einem starken Abwärtstrend. Bei Fischer Leuchten haben wir sie fast komplett aus dem Programm genommen, da es viele Probleme mit der Akzeptanz beim Kunden gibt, dazu kommen auch noch Unklarheiten beim Recycling. Wir setzen da momentan neben der LED auf die verbesserten Varianten der Halogenlampen. 

Durch Ihre Unternehmen haben Sie einen kompletten Überblick über die verschiedenen Distributionsformen. Wie sehen Sie die Entwicklung im Handel?
A. Fischer: Der Möbelfachhandel hat als Distributionsweg für Leuchten stark an Bedeutung zugenommen. Hier werden alle Preisgruppen von preiswert bis hochwertig bedient. Der Baumarkt hat sich in dieser Zeit im Vergleich zum Möbelfachhandel mehr auf die Einstiegspreislage konzentriert, wenngleich die Umsätze weiter gut sind. Und auch für den Leuchtenfachhandel gibt es positive Beispiele, wenngleich die Bewertung hier nicht durchgehend gemacht werden kann.

Durch die Vielfalt der Fachhändler gibt es gute Konzeptionen, die sich durch Upgrading definieren. Aber auch das Gegenteil, die Konzentration auf preiswerte Ware, hat sich für einige Fachhändler gelohnt. Die Situation wird aber insgesamt nicht einfacher, da teilweise starke Konzentrationsbewegungen die Nachfrageseite des Marktes für Leuchten verändern.

Herr Fischer, vielen Dank für das Gespräch.

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Fotos: Christoph Meinschäfer

Aloys Fischer GmbH - www.fischer-leuchten.de

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