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Lichttechniker ausgezeichnet: H.-J.-Helwig Preis 2014

Dipl.-Ing. Aicha Diakite, Prof. Stephan Völker, Dr.-Ing. Simon Wendel beim H.-J.-Helwig Preis 2014. Foto: LiTG
Dipl.-Ing. Aicha Diakite, Prof. Stephan Völker, Dr.-Ing. Simon Wendel beim H.-J.-Helwig Preis 2014. Foto: LiTG
Die Förderung des lichttechnischen Nachwuchses gehört zu den zentralen Aufgaben der LiTG. Der H.-J. Helwig-Preis wird alle zwei Jahre an Nachwuchskräfte aus Universitäten, Technischen Hochschulen oder Techniker-Schulen vergeben, die noch in der Ausbildung sind oder nicht länger als fünf Jahre im Berufsleben stehen.

Die Auszeichnung ist nach dem Physiker Prof. Dr.-Ing. Hans-Joachim Helwig (1905 - 1971) benannt, der sich um die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses besonders verdient gemacht hatte. Prof. Helwig war ab 1953 Ordinarius für das Lehrgebiet Lichttechnik an der Technischen Hochschule Berlin und in den Jahren 1963 und 1964 Vorsitzender der LiTG.
 
LiTG-Mitglieder können sich mit eigenen Arbeiten bewerben oder aber geeignete Kandidaten vorschlagen. Bewertet werden die Einreichungen von einem fünfköpfigen, vom LiTG-Vorstandsrat gewählten Preiskomitee. Dazu zählen aktuell Prof. Dr.-Ing. Stephan Völker, TU Berlin (Sprecher), Dr. Claus Allgeier, Osram AG, Prof. Meike Barfuß, FH Südwestfalen, Prof. Dr.-Ing. Paul Schmits, HAWK Hildesheim, und Dr. Armin Sperling, PTB Braunschweig.

Die Auswahl der Preisträger erfolgt nach Mehrheitsbeschluss. Die Preisübergabe findet statt in der LiTG-Hauptversammlung im Rahmen der ebenfalls alle zwei Jahre veranstalteten deutschsprachigen Gemeinschaftstagung der lichttechnischen Organisationen LiTG, LTG, NSVV und SLG.
 
Die H.-J.-Helwig-Preisträger 2014
Insgesamt sechs Kandidaten bewarben sich für den aktuellen Wettbewerb. Durchsetzen konnten sich die Arbeiten von Aicha Diakite und Simon Wendel, die vom Preiskomitee mit der gleichen Punktzahl bewertet wurden.
 
Dipl.-Ing. Aicha Diakite (* 1983) schloss im vergangenen Jahr als Jahrgangsbeste ihr Diplom-Studium an der Fakultät Elektrotechnik im Fachgebiet Lichttechnik, Schwerpunkt Licht- und Solartechnik, an der TU Berlin ab und absolviert dort zur Zeit einen Promotionsstudiengang im Fachgebiet Lichttechnik. Ihre mit 1,0 bewertete und mit dem H.-J. Helwig Preis 2014 ausgezeichnete Abschlussarbeit »Urbane Lichtplanung: Gütekriterien für Lichtmasterpläne« thematisiert die Aufgaben der städtischen Lichtplanung und formuliert relevante Fragestellungen zur Beleuchtung im urbanen Kontext.

Sie belegt die These, dass die Eigenlogik einer Stadt, ihre Eigendynamik sowie der gesellschaftliche Anspruch bei den Überlegungen zur Lichtmasterplanung noch immer weitgehend ausgeblendet werden. Mittels Literaturrecherche und Fallstudien bestimmte Frau Diakite die Gütekriterien der städtischen Beleuchtung, entwarf einen Leitfaden zum Erstellen ortsbezogener und nutzerabgestimmter Lichtmasterplänen, den die sie zur Diskussion stellte.

Weiterhin entwickelte sie Rahmen ihrer Arbeit ein visuelles Evaluationsmodell für die Bewertung der Deckungsgleichheit der Lichtmasterpläne mit dem Leitfaden. Die Resultate ihrer Arbeit sollen zukünftig einerseits als Orientierungshilfe für den Entwurf neuer Lichtmasterpläne dienen, andererseits sind sie als Arbeitsgrundlage für die Entwicklung eines validen Bewertungsinstruments für bereits existierende Lichtmasterpläne gedacht.
 
Dr.-Ing. Simon Wendel (* 1981) schloss im Februar 2014 sein Promotionsstudium am Lichttechnischen Institut des KIT, Karlsruhe, mit Auszeichnung ab. Er ist dort weiter als wissenschaftlicher Mitarbeiter in Forschung sowie Projektmanagement und -bearbeitung tätig.

Seine Dissertation »Freiform-Optiken im Nahfeld von LEDs« wurde ebenfalls mit dem H.-J. Helwig-Preis 2014 prämiert. Die Arbeit basiert auf den durch den rapiden technischen Fortschritt der LED-Technologie in modernen Beleuchtungssystemen ausgelösten hohen Bedarf an der Entwicklung neuer optischer Systeme zur effizienten Lichtlenkung. Die Dissertation befasst sich schrittweise mit dem Prozess solcher Entwicklungen und stellt eine Reihe von Methoden vor, die schnellere und bessere Entwürfe insbesondere für kleine Optiken nahe an einer Lichtquelle erlauben.

Im Fokus stehen dabei Freiform-Optiken, die durch den Einsatz flexibler Freiform-Flächen ein hohes Maß an Kontrolle und Effizienz ermöglichen. Als ein zentrales Ergebnis der Arbeit erweist sich die OFFD (Optimierung mit Freiform-Deformation), die ein intuitives, vielseitiges und automatisiertes Design-Werkzeug für Freiform-Optiken darstellt. Zahlreiche Beispiele u.a. für eine Linse einer LED-Straßenbeleuchtung demonstrieren die Leistungsfähigkeit der Methoden dieser Arbeit in Simulation und Messung.

H.-J. Helwig-Preis der LiTG


Der H.-J. Helwig-Preis der LiTG zur Förderung des lichttechnischen Nachwuchses wurde 1979 ins Leben gerufen und 1980 zum ersten Mal vergeben. Mit dem Preis ausgezeichnet werden Arbeiten junger Wissenschaftler und Techniker auf dem Gebiet der Lichttechnik oder angrenzender Gebiete, die eine bemerkenswerte technische Leistung bzw. eine besonders originelle Idee enthalten.

Zu den Preisträgern vergangener Jahre gehören beispielsweise Dr.-Ing. Wolfgang Roddewig (1984), Prof. Dr.- Ing. Roland Greule (1986), HAW Hamburg, Dr.-Ing. Peter Zwick, CIE, und Dipl.-Ing. Dietmar Zembrot, Trilux, beide Preisträger des Jahres 1990, oder auch Prof. Dr.-Ing. Stephan Völker, TU Berlin (2000), zur Zeit Sprecher des fünfköpfigen Helwig-Preiskomitees.
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