Der Dom von Siena thront auf dem gleichnamigen Stadtplatz über der Altstadt. Das mit dunkelgrünem und weißem Marmor verblendete Ziegelstein-Bauwerk ist eines der bedeutendsten Beispiele für romanisch gotische Architektur Italiens. Der Dom beeindruckt Gläubige und Besucher nicht nur durch die Größe des Kirchenschiffes. Einer der prächtigsten Kunstschätze ist der Mosaikfußboden mit Arbeiten aus farbigem Marmor im Innenraum. Mehr als 50 Felder mit verschiedenen Gravuren prägen das Bild der Kathedrale und sind Anziehungspunkt für Menschen aus aller Welt. Der Lichtplaner Marco Nereo Rotelli bekam die Aufgabe, diese bedeutende Kunst auf dem Fußboden neu zu beleuchten und wählte dafür präzise Lichtwerkzeuge von Erco.
Licht aus 25m Höhe
Die besondere Herausforderung des Projektes lag in der Montagehöhe der Leuchten von über 25 Metern. Für diese Distanzen sind Leuchten mit hohem Lichtstrom und präziser, projizierender Optik notwendig, da nur so hohe Beleuchtungsstärken effizient auf der Zielfläche zu erreichen sind. Stella-Strahler mit 2.972 lm und einer <10° engen Lichtverteilung (narrow spot) sind prädestiniert für gerade solche Beleuchtungsaufgaben. Die Marmorflächen werden punktgenau akzentuiert, während die Bedeutung der umliegenden Bereiche in den Hintergrund gerückt werden. Es entsteht eine kontrastreiche Inszenierung mit musealem Charakter. Der Lichtplaner Marco Nereo Rotelli wählte bewusst die warmweiße Lichtfarbe von 3.000 K, einerseits, um die warmtonigen Farben im Marmor realitätsgetreu wiederzugeben und andererseits, um eine kontemplative Atmosphäre zu erzeugen.
Details akzentuieren mit Parscan
Parscan Strahler mit 2.149 lm bzw. 4.198 lm und Spot-Lichtverteilung mit 10-20° vervollständigen das Beleuchtungskonzept. Montiert in Punktauslässen an unterschiedlichen Orten im Inneren der Kathedrale, akzentuieren sie die Kapelle sowie Gravuren und Wände. So werden interessante Details für den Besucher sichtbar und laden ihn zum Entdecken dieser einzigartigen Architektur ein.
Moderne Lichtsteuerung in historischer Architektur
Zu den besonderen Herausforderungen des Projekts gehörte die Installation an bestehenden Montageorten, die zum Teil nur durch ein historisches Flaschenzugsystem erreichbar sind. Außerdem war es erforderlich die existierende Verkabelung zu verwenden. Welche Optionen der Ansteuerung gibt es, wenn keine weitere Kabelführung möglich ist? Mit Casambi-Bluetooth offeriert Erco eine unkomplizierte Lösung. Mit der kabellosen Steuerungsart werden Erco-Leuchten einfach per Smartphone oder Tablet über Funk individuell geschaltet und gedimmt. Da die Leuchten untereinander ein Bluetooth-Netzwerk bilden, stellen selbst die großen Distanzen im Mittelschiff des Doms kein Problem dar. Steuerungssignale werden an die nächstgelegene Leuchte im Netzwerk übertragen und über diese weiter kommuniziert. Dank Smartphone oder Tablet kann die Programmierung über einen zentralen Punkt sowie aus der tatsächlichen Position der Betrachter erfolgen.
Einzelne Strahler einfach per App dimmen
Da aus konservatorischen Gründen nicht alle Marmorflächen ganzjährig aufgedeckt und freigegeben sind, müssen sie nicht durchgehend hell beleuchtet werden. Mit der Casambi-App können einzelne Strahler jederzeit und ohne Aufwand per Smartphone oder Tablet gedimmt werden. So werden die Blicke der Besucher automatisch auf die geöffneten, weiterhin hell beleuchteten Teilabschnitte des Marmorbodens gelenkt.